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Die Synagogen-Gemeinde Köln bietet Schülern und Schülerinnen der Klassen 5 bis 12 jüdischen Religionsunterricht an. Zwei Religionslehrer begleiten die Kinder und Jugendlichen nach einem staatlich anerkannten Lehrplan bis hin zur möglichen Abiturprüfung im Fach Jüdische Religion. 

 

Das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium als zuständige Korrespondenzschule hat im Schuljahr 2017/18 den ersten staatlich anerkannten jüdischen Religionslehrer in Nordrhein-Westfalen ausgebildet und dadurch Pionierarbeit geleistet. Das Judentum ist ein grundlegender Bestandteil der abendländischen Kultur. 
Es hat in seiner Jahrtausende langen Geschichte ein Verständnis vom Menschen entwickelt, von seinem Verhältnis zu sich selbst und zu seinen Mitmenschen, zur Rechtsordnung, zu Staat und Gesellschaft und zur Welt als Schöpfung Gottes, das bis in die Gegenwart hinein prägend gewirkt hat und immer noch wirkt. Vor diesem Hintergrund ist der jüdischen Religionsunterricht als wichtigen Teil öffentlicher Erziehung- und Bildungsbemühen zu verstehen. 

Der jüdische Religionsunterricht hat die Aufgabe, das jüdische Selbstverständnis der Schüler zu entwickeln. Das tut sie einerseits durch systematischen Aufbau von Wissen über die jüdische Existenz in der Gemeinschaft und als einzelner Mensch, dies auf Gegenwart und Vergangenheit bezogen. Andererseits betont das jüdische Lernen die Personwerdung des jungen Menschen als ein wichtiger Teil der jüdischen Lebensführung. Die Auseinandersetzung der Schüler mit ihrer jüdischen Identität bekommt so eine unvergleichlich wichtige Rolle, sowohl persönlich wie auch gemeinschaftlich. Sie ist oft mit moralischen Forderungen und mit gemeinschaftlichen Ansprüchen verbunden. Ihre Entwicklung ist von hohen Erwartungen begleitet und eventuell von Konflikten in der nichtjüdischen Umgebung bedroht. 

Das jüdische Wissen, das zur Bildung der jüdischen Identität erworben werden muss, bezieht sich auf alle Fragen der Lebensführung im individuellen und familiären Bereich wie auch im Bereich der Gemeinde und im öffentlichen Bereich. Dabei sind Weltliches und Religiöses als Einheit anzusehen und entsprechend zu vermitteln. 

Unverzichtbare Bestandteile des jüdischen Religionsunterrichts sind ausreichende Kenntnisse der Thora und anderer biblischen Schriften wie auch Kenntnisse im Bereich der Traditionsliteratur, der jüdischen Philosophie und der Geschichte des jüdischen Volkes.