Es war schon sehr warm draußen am gestrigen Tag der Abiturzeugnisverleihung, aber sonst war alles ganz cool, nicht nur drinnen in der St.-Georg-Kirche und in der FWG-Aula.
Cool und unaufgeregt-professionell war nämlich auch die Moderation von Oberstufenkoordinator Herrn Bergheim, mit der er die Festgemeinschaft durch die Veranstaltung und die Abiturientia durch die Oberstufe geleitet und begleitet hat, flankiert von den Beratungslehrern Frau Christott, Herrn Behrens-Watin und Herrn Unkelbach.
Aber was heißt schon "cool"? Die Nähe zu gelassen, stoisch, phlegmatisch, apathisch oder gar desinteressiert ist da und am äußeren Tun und Lassen gar nicht eindeutig abzulesen, wie man einen Gedanken von Frau Jentsch aus ihrer Rede stellvertretend für den Förderverein weiterdenken könnte. So oder anders, mit einer solchen Haltung oder in einem solchen Anschein haben die Schüler/-innen ihre Schulzeit vor allem gegen Ende absolviert – und gemeistert, denn alle 121 haben ihre Prüfungen bestanden.
Und das ist durchaus ein "Meilenstein", der das Thema des Dankgottesdienstes gegeben hat und weit mehr: Der symbolische kleine Stein, den jeder beim Verlassen der Kirche mitnehmen konnte, soll dafür stehen, was jeder auf seine Weise an Steinen aus dem Weg geräumt hat, dass jeder noch auf eine ganze Reihe an Steinen auf seinem künftigen Weg wird stoßen müssen – aber dass das Abitur auf jeden Fall ein solcher Meilenstein ist, der eines der Fundamente abgeben kann, auf dem der Rest des Lebens aufbauen kann.
Dass da nun nicht jeder gleich das Gleiche baut, ist klar, denn Erfahrungen, Leistungen und Pläne sind natürlich ganz verschieden, auch wenn alle 121 Abiturient/-innen den gleichen Abschluss haben und als ein Team agiert, manchmal auch reagiert haben. So hat Herr Prof. Wolf vom Alumni-Verein ganz aktuell ausgeführt, dass auch bei der EM nur ein Team gewinnen kann, dass aber jedes Team ganz verschiedene Positionen, Rollen, Fähigkeiten haben muss, mal offensivere, mal defensivere, mal forsche, mal zurückhaltende, solche im Vordergrund, solche im Hintergrund, und auch solche auf der Ersatzbank, deren Chance jederzeit kommen kann. Dieses ganze Bild ist treffend und vielsagend und bedarf vielleicht lediglich der Ergänzung, dass nicht jeder beim Fußball mitspielt, dass es auch andere Konstellationen gibt, dass es sogar Individualwettkämpfer gibt, vor allem aber, dass nicht jeder seinen Sport betreibt.
Das nämlich konnten alle Anwesenden vielfach hören bei den exzellenten musikalischen Zwischenstücken, die die Zeugnisvergabe auflockerten. Auch wenn die klassische Version von "Nothing else matters" der einzige Akt war, der zwei Mal aufgeführt wurde, so wurde insgesamt doch klar, dass weit mehr sonst noch gezählt hat und zählt – als das Abitur. Was aber alles zählt und zählen wird, das kann man gar nicht so einfach sagen, schon gar nicht lernen oder im Abitur prüfen, denn es gehört zu dem, was die SingStars aus ihrem aktuellen Musical aufgeführt haben: "Die Welt ist ein Mysterium".
Weil das so ist, ist es gut, dass alle weiteren Reden seitens der Schulverantwortlichen, der Eltern, Lehrer/-innen und Schüler/-innen gar nicht versuchten, es weiter zu ergründen oder auszuführen, sondern sich ganz einig waren, dass nun eine Zeit von Freude und Feiern ob der verdienten Leistungen gekommen sei. Und genau das wurde dann auch fortgesetzt beim anschließenden Sektempfang des Fördervereins auf dem Schulhof und vielen individuellen Glückwünschen und Danksagungen.
(28. Jun. 2024, Sin.)