"Können wir in der Schule nicht mal über etwas reden, was wir wirklich brauchen werden?"
Das hört man häufig von Schüler/-innen. Theoretischer Unterricht und eine Fixierung des Schulsystems auf Natur- und Literaturwissenschaft macht es vielen Schüler/-innen schwer, ihre Stärken zu erkunden und sich für einen Beruf zu entscheiden.
Deswegen bietet das FWG seit zwei Jahren für die Q1 eine Abwechslung vom abstrakten Unterricht an: Am 19. und 20. September wurden Eltern und Ehemalige eingeladen, um etwas über ihre Berufe zu erzählen.
Statt binomische Formeln zu lernen, konnten wir einen Rechtsanwalt mit Fragen löchern, und statt Balladen zu analysieren, bekamen wir einen Einblick ins Ingenieurwesen. Es gab Angebote aus den Berufsfeldern Journalismus und Medizin, ein Gespräch mit einer Richterin und eines mit einer Lektorin und ganz vieles mehr!
Was jedoch unterrepräsentiert war, waren Ausbildungsberufe – was sicherlich damit zusammenhängt, dass nur Menschen mit direkter Verbindung zum FWG eingeladen wurden.
Natürlich waren diese beiden Tage nicht eine alleinstehende Veranstaltung, sondern Teil unseres weitaus größeren Programms zur "Studien- und Berufsorientierung", das von Frau Isselhard und Frau Sennhenn geleitet wird.
In diesen zwei Tagen bekamen wir wertvolle Möglichkeiten, neue Einblicke zu gewinnen, Kontakte zu knüpfen und herauszufinden, welcher Beruf für uns in Frage kommen könnte – und welcher vielleicht auch nicht. Die Reaktionen aus der Schülerschaft waren positiv:
"Ich find es einfach interessant, in verschiedene Berufsfelder Einblicke zu erhalten." – "Richtig viel Input!" – "Ich habe auf jeden Fall darüber sehr gestaunt, dass es so viele Eltern gab, die eigentlich gar nicht richtig wussten, in welche Richtung sie zuerst gehen, und dann erst in ihrer Karriere festgestellt haben, was der richtige Beruf für sie ist […] Ich glaube, dass das gar nicht so wichtig ist und dass man sich da einfach selber entdecken und sich Zeit lassen kann." – "Ich habe auch noch mal gemerkt, wie wichtig verschiedene Jobs für unsere Gesellschaft sind." – "Ich fand’s einfach cool, uns auch selber aussuchen zu können, was wir uns angucken wollen, und unseren Interessen zu folgen."
Die Highlights für die Autorinnen waren folgende Gesprächsmomente:
Marika: "Für mich war vor allem ein Gespräch ein wahrer Augenöffner, nämlich das zu Verfahrenstechnik. Ursprünglich hatte ich etwas anderes gewählt, musste aber wegen eines Ausfalls umwählen und bin so bei Verfahrenstechnik gelandet, was ich mir jetzt tatsächlich sogar als Karriere vorstellen könnte."
Azra: "Ich hatte schon bei meinen Wahlen möglichst viele Gespräche mit Medizinern belegt, weil das mein Berufswunsch ist. Ich war nicht enttäuscht! Mein liebstes Gespräch war mit einer Dermatologin, die viele interessante Fakten mitgeteilt hat."
Zum Abschluss dieses Artikels möchten wir uns noch ganz herzlich bei den Organisatorinnen Frau Isselhard und Frau Sennhenn bedanken und natürlich bei allen Eltern, die sich für unsere neugierigen Fragen Zeit genommen haben!
(29. Sept. 2023, Marika Esch/Azra Gündogmus, Q1)